Geschichte der Osteopathie

Die Osteopathie wurde im Jahre 1874 von dem US - amerikanischen Arzt Dr. Andrew Taylor Still (1828 – 1917) begründet. Der Begriff Osteopathie setzt sich aus den griechischen Wörtern Osteon – Knochen und Pathos – Krankheit zusammen. Dr. A. T. Still erkannte, dass Funktionsstörungen (Bewegungseinschränkungen) von Geweben zu körperlichen Beeinträchtigungen oder sogar zu Erkrankungen führen können. Daraufhin entwickelte er eine Untersuchungs- und Behandlungsmethode, durch die er Funktionsstörungen mit den Händen finden und ebenso behandeln konnte.

Im Jahre 1892 gründete Dr. A. T. Still die „American School of Osteopathy“ in Kirksvill, Missouri. Heute bekannt als „Kirksville College of Osteopathic Medicine“. Seit etwa 1960 ist die Osteopathie in den USA ein anerkannter Studiengang. Nach erfolgreichem Studium führen die Osteopathen in den USA den Titel DO – Doctor of Osteopathic Medicine. 

In Europa gründete der britische Arzt Dr. John Martin Littlejohn, ein Schüler von Dr. Still, 1917 die British School of Osteopathy. Seit 1993 ist die Osteopathie in Großbritannien ein rechtlich anerkannter Gesundheitsberuf. Von dort aus verbreitete sich die Osteopathie über ganz Europa. 

Etwa um 1980 etablierte sich die osteopathische Medizin auch in Deutschland. Nach derzeitiger Rechtsprechung gilt sie bei uns als Heilkunde. Daher darf sie nur von Ärzten und Heilpraktikern vollumfänglich ausgeübt werden. Eine qualifizierte Ausbildung haben in Deutschland, Ärzte mit einer Fortbildung gemäß den Richtlinien des „European Register for Osteopathic Physicans“ sowie Physiotherapeuten mit einer osteopathischen Ausbildung die mindestens 1350 Stunden umfasst und einer zusätzlichen Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde (Heilpraktiker) besitzen.